Rover Roverway Finnland 2012

Roverway Finland 2012 See. Feel. Follow.


Am Donnerstag, den 19.7.2012 ging es für 20 Berliner Rover (davon drei aus Don Bosco) und drei Leiter (Tommy kam später nach) für 3 Wochen nach Finnland und Estland.Der erste Abschnitt unserer Reise war der Roverway, ein internationales Lager für Rover zwischen 16 und 21 Jahren.

So flogen wir gemeinsam nach Helsinki, wo die Leiter uns verließen, während wir Rover uns in den Zug gen Norden setzten und uns nach 2 Stunden Fahrt von 2 Patrols verabschiedeten, weil diese den ersten Teil des Roverways in Tampere verbrachten. Wir – also unser Don Bosco/Paulus-Patrol und das Otto-Patrol - verbrachten noch weitere 10 Stunden im Zug und kamen morgens um 7 Uhr mehr oder minder übermüdet in Rovaniemi (am Polarkreis) an, wo wir gleich mit Bussen in den „Santa Park“ gebracht wurden.

Dort sollte unsere Opening Ceremony stattfinden, doch bevor es wirklich losging, hatten wir Zeit uns in der weihnachtlich eingerichteten Höhle umzuschauen. Überall wurde Weihnachtsmusik gespielt, es gab eine Wichtelschule, ein Postamt, ein Eisfigurenkabinett, eine riesige Schneekugel und so weiter… Kurzum: Man fühlte sich nicht wirklich so, als wäre es Juli und man selbst auf dem Weg zum Zelten.

Nach etwa einer Stunde begann dann die Eröffnungsfeier, bei der alle Tribeleader vorgestellt wurden, der offizielle Roverwaysong gespielt und zum Schluss der „Roverwayspirit“ von Santa persönlich vorbeigebracht wurde.Anschließend wurden alle „Tribes“ zu ihren „Paths“ – in unserem Fall N06 Posio- gebracht, wo es an der Zeit war, die Zelte aufzubauen und den Tribe kennenzulernen.Zuerst gab es die klassische Vorstellungsrunde, in der jeder etwas über sich erzählt, wobei wir nach einer schlaflosen Nacht nicht mehr so wirklich in der Lage waren, uns die Namen der 45 anderen, die aus Italien, Spanien, Griechenland, Tschechien, Belgien und natürlich Finnland kamen, zu merken. Trotzdem hatten alle sehr viel Spaß bei den vielen Spielen, die daraufhin folgten.

Tribe N06 Posio

An diesem Abend gingen alle recht früh schlafen und wir lernten unser typisch deutsches Schwarzzelt zu schätzen, denn anders als alle anderen hatten wir es schön dunkel, obwohl die Sonne auch nachts nicht unterging.

Am nächsten Morgen begann unser Tag mit Hektik und der Ansage, dass wir nach dem Frühstück bitte so schnell wie möglich unsere Sachen zusammenpacken, damit wir früh loswandern können. Gesagt, getan, kurze Zeit später ging es los und es dauerte nicht lange, bis die Motivation sich davonschlich und dafür die Mücken kamen.

Es ging 12 km lang hoch und runter und man hatte die Wahl zwischen „unter dem Moskitohut ersticken“ oder „an der frischen Luft zerstochen werden“. Zugegeben, beides war eher suboptimal, aber letztendlich kamen wir am späten Nachmittag an und verbrachten den Rest des Tages mit kochen, lustigen Gesprächen am Lagerfeuer und gefühlt 50.000 Mücken.

Unseren zweiten Tag auf dem Path verbrachten wir ebenfalls mit wandern. Der Unterschied war jedoch, dass wir die 15 km in Patrols liefen und nicht in einer großen Gruppe. So konnten wir das Tempo selbst bestimmen und auch mal anhalten, um die vollkommen unberührte Natur zu bestaunen und Rentiere durch den Wald laufen zu sehen. Nachdem alle angekommen waren und ihre Zelte aufgebaut hatten, folgte das Highlight des gesamten Paths: Die finnische Sauna, auf die sich schon alle gefreut hatten. Nach einer Stunde „Sauna – in den See springen – Sauna – in den See springen – Sauna-…“ und einer Dusche waren alle wieder entspannt und auch der Muskelkater fühlte sich nicht mehr so schlimm an.

Danach gab es Kakao und Burger, sodass wir noch lange müde aber rundum zufrieden am Lagerfeuer saßen.

Am dritten und letzten Tag unseres Paths stand ein soziales Projekt an – für uns hieß das, in einem finnischen Altersheim Senioren unterhalten. Der Plan war, dass sich jedes Patrol ein oder zwei landestypische Lieder oder Spiele überlegt und vorführt. Trotz der Verständigungsprobleme hatten sowohl die Rentner als auch wir Spaß, wahrscheinlich auch, weil es ganz anders war, als wir es uns vorgestellt hatten.

Nachmittags hatten wir noch 2 Stunden Freizeit, die so ziemlich alle außer uns Berlinern für einen Besuch im Kaffeetassenmuseum nutzten. Wir jedoch setzten uns vor das Haus, wo alle ihre Rucksäcke zwischengelagert hatten, was zur Folge hatte, dass wir einer finnischen Journalistin, die einen Artikel über den Roverway schreiben wollte, ein Interview gaben.

Am gleichen Tag wurden wir noch in eine Schule gebracht. Der Weg dorthin dauerte eine Weile, da der Busfahrer bei jedem Rentier anhalten musste und davon gab es unglaublich viele. In der Turnhalle übernachteten wir, bevor es am nächsten Morgen um 4.30 Uhr hieß: „Good morning, get up, pack your bags, clean the room, we have to leave at 6 a.m.!“Um Punkt 6 Uhr liefen also alle Pfadfinder, die dort geschlafen hatten, los, da wir den Zug nach Evo – wo das eigentliche Roverwaycamp war - bekommen mussten. Nach 9 Stunden Zugfahrt kamen wir an und mussten erneut feststellen, dass wir uns unter einem Zeltplatz etwas anderes vorgestellt hatten.

Die finnische Definition sah in etwa so aus: ein abgetrenntes Stück „Wiese“ an einem Wald, wo die Gräser etwa einen Meter hoch waren und man „mal eben“ ein kleines Bäumchen rausnehmen musste, damit man sich überhaupt hinlegen konnte. Naja, doch auch daran gewöhnten wir uns schnell und gleich abends ging es zur Camperöffnung an der Bühne.Die nächsten Tage waren ähnlich aufgebaut: Frühstück, Activity, Mittagessen, Activity, Abendessen, eine Veranstaltung an der Bühne mit anschließenden Partys in verschiedenen Cafés und jede Menge Freizeit.Die Activities waren kein Pflichtprogramm, jedoch lohnte es sich immer vorbeizuschauen und einige blieben uns gut in Erinnerung, wie z.B. die „Aqua Area“, wo es direkt am See eine Zeltsauna gab, oder „Live your Life“, wo wir die Chance hatten Sachen zu machen, die man normalerweise nicht machen kann bzw. darf, wie mit einem Riesenhammer auf ein Auto einzuschlagen. Die Veranstaltungen und Partys abends waren ebenfalls Highlights, da wir unter freiem Himmel bis 4 Uhr morgens mit Leuten aus den verschiedensten Ländern tanzen und feiern konnten und es völlig egal war, ob man dort in Jogginghose und mit Wanderschuhen auftauchte oder nicht. Nach den drei Tagen in Evo war der Roverway schon wieder vorbei, allerdings ging unsere Tour noch weiter.

Wir trafen uns mit den Berliner Rovern und Leitern in Helsinki, wo auch Tommy zu uns stieß und wir dort einen Tag verbrachten.Am nächsten Vormittag lernten wir die fünf Tschechen und vier Franzosen kennen, mit denen wir zu unserer internationalen Begegnung in die Nähe der russischen Grenze fuhren. Dort standen 3 Tage wandern und 2 Tage Freizeit auf dem Programm, die wir nutzten, um die anderen besser kennenzulernen, schwimmen zu gehen und mal abzuschalten. Nach den gemeinsamen fünf Tagen hieß es auch schon wieder Abschied nehmen und mit dem Berliner Trupp ging’s dann ab nach Tallinn. Zu unserer großen Überraschung entschlossen sich die Franzosen spontan mitzukommen, sodass wir ihnen auch in Estland noch öfter über den Weg liefen.

Gruppenfoto in Tallinn

Nach einem ganzen Tag im Zug und auf der Fähre – wo sich die eine Hälfte auf dem Deck über den Wind und die Wellen freute, während die andere Hälfte sich mit kreidebleichen Gesichtern einfach nur wünschte, dass das Schiff aufhört zu wackeln - kamen wir abends in Tallinn an und suchten gleich das Hostel auf,

Nach einer letzten, recht kurzen Nacht ging es für uns alle wieder nachhause, wo wir am Flughafen von unseren Familien in Empfang genommen wurden.

Bericht: Marita