Sommerlager 2002

Sommerlager 2002 auf dem Gugel


Unser Sommerlager im Jahr 2002 fand im Hotzenwald (Südschwarzwald) auf dem Zeltplatz der Gemeinde Herrischried statt.

Im Herbst 2001 hatte sich die Stammesleitung auf den Weg gemacht, um sich in Baden-Württemberg auf die Suche nach einem Zeltplatz zu machen. Ihre Wahl fiel auf dem Zeltplatz auf dem Gugel.

Hier gibt es nun endlich ein paar Bilder. Zum Zeltlagerabend wird es dann alle Bilder auf einer CD-ROM und den Lagerfilm geben.

Der Lagerofen

Um auf dem Zeltlager ordentlich backen zu können, braucht man natürlich einen Ofen. In den letzten Jahren wurde dazu ein "Ein-Weg-Ofen" gebaut, den wir auf den Zeltplätzen lassen konnten. Jetzt haben Rainer, Peter, Nove und Sven jedoch einen Backofen gebaut, der sich zerlegen lässt. Dies vereinfacht den Transport und die Lagerung (wenn gerade kein Zeltlage statt findet).

Die stolzen Erbauer: Rainer, Sven, Nove und Peter (v.l.)

In diesem Backofen werden wir auf dem Sommerlager Brötchen und Pizza backen und auch einen Braten "in die Röhre schieben".

Der Ofen

Der Ofen besteht aus einzelnen Elementen, die mit Schauben verbunden sind. Damit ist er einfach zu zerlegen und nimmt nicht so viel Platz weg. Wir freuen uns schon auf die frischen Schrippen!

Unser Leben, auf Wolke 13!

Lageraufnäher

Wenn man bedenkt, dass Baden-Württemberg gemessen an Sonnentagen, die meisten im Jahr hat, dann war unsere Entscheidung eigentlich richtig dort ein Zeltlager zu machen. Wer rechnet schon mit solch einem Sch… Wetter? Juhu, wir fahren in den Schwarzwald und das recht südlich und sehr hoch! Prima Entscheidung, die Wegstrecke des Nachts zu bewältigen! Kinder schlafen, Leiter sind nicht all zu genervt und wenn du aufwachst bist du schon da! Ab Ulm wurde unser Optimismus von schönem Wetter stark getrübt und so blieb es auch einige Zeit ( genau 216 Stunden Regen ). Zuerst dachten wir, ach morgen wird es schön, aber leider war dem nicht so! Also mach das Beste draus! Ein Aufschrei ging über dem Zeltplatz: „ Wer hat die Alternativplanung verlegt? Was machen wir bei diesem Sch …Wetter! Erstmal lange schlafen und wenn wir aufwachen scheint die Sonne! Pustekuchen, man kann den Kopf nicht ins Kissen stecken und warten bis schönes Wetter wird! Hier wurden die wahren Leiter geschmiedet. Mach was draus, zeig was du kannst, sei lieb, auch wenn dir das Wasser in alle Öffnungen deines Regenmäntelchens läuft! Die erste Anlaufstelle in solch einer Situation ist immer ein Zelt! Egal ob Küchenzelt ( hier ist es bekanntlich am wärmsten und trockensten ) Aufenthaltszelt, Leiterzelt oder irgendein trocknes Örtchen. Aber leider rechneten wir nicht mit der Tücke des Objekts, was von oben kommt fällt nach unten und wenn viel von oben kommt, kommt auch viel unten an. Dementsprechend sahen dann auch die Anlaufstellen untenherum aus und gar nicht zu reden von den Anläufern! Viele Füße treten viel Matsch los! Ja, aber irgendwann und irgendwie muss doch mal die Sonne scheinen, das kann doch einfach nicht wahr sein! Hat sie ja auch getan, aber nur mal so zwischendurch um uns freundlich zu stimmen und wenn wir dachten, so das war’s, jetzt wird es so bleiben, wurden wir am nächsten Morgen eines besseren belehrt: Regen, nein das war kein Regen, das war eine riesengroße Wolke, die mit uns das Zeltlager verleben wollte. Es war nicht zum aushalten, bestand denn das Lagerleben nur aus: Socken trocknen, Hosen trocknen, Schuhe trocknen und Kids bei Laune halten! Ein Pfadi gab schon seiner Mutter recht, und das will viel heißen, “ Hätte ich doch auf meine Mama gehört und Gummistiefeln eingepackt!“ Unser Einkaufsmensch bekam dafür fast keine feuchten Socken aber dafür das Mitleid der Ureinwohner: „ So was gab es ja noch nie, ihr Armen da oben, aber seid froh, dass ihr oben seid, stellt euch vor ihr wärt im Tal!“ Na gut, unsere miese Situation wurde gesehen und es wurde auch reichlich geholfen! Und die letzten 4 Tage kam, was kommen musste: die Sonne! Hei, war das ein Vergnügen, aber völlig ungewohnt. Die Kids wollten es immer noch nicht glauben und einige Wölflinge waren sehr misstrauisch, denn sie zogen ihre Gummistiefel erst mal nicht aus, vielleicht dachten sie das wäre ein Scherz! Aber das war kein Scherz, es war Sonne, richtige schöne fette Sonne und jetzt konnten wir zeigen, was wir noch so alles drauf hatten! Die Zelte konnten schön in der Sonne trocknen, der Matsch änderte seine Konsistenz und es wurde richtig schön, war ja auch so angedacht! Selbst das sonst verhasste Einpacken ging mit Sonne problemlos! Leider mussten wir wieder nach Berlin, denn die Schule rief ganz laut, Kinder ihr müsst lernen: lernen, hatten wir nicht schon genug gelernt? Ach so, wäre vielleicht noch zu erwähnen: Der arme Nachtrupp hatte ja auch noch ein Probleme mit dem fahrbarem Untersatz ( Laster ), dieser gab nämlich nach einigen Kilometern den Geist auf und wollte unser gesamtes Lagermaterial nicht nach Hause fahren, aber da hat der Laster die Rechnung mit den falschen Leitern gemacht, wenn du nicht willst dann bleibst du eben hier und kommst eine Woche später nach! Vielleicht brauchte er nur noch ein paar Tage Sonne? Im Nachhinein gesehen war es ein schönes Lager trotz aller Widrigkeiten, wie gesagt wir haben gelernt; wie mach ich das Beste aus einer schier Unauswegsamen Situation!

UFW Stamm Don Bosco: immer noch ein wenig muffig riechend!

Das Räuberlied

Text: Ursel Fenge-Waldau, Akkorde: Gabriel Lux

   Vorspiel:
   e D C D e
   e D C D e


   Refrain:
    e       D            C
   Denn im Wald da sind Räuber,
    D                   e
   halli, hallo die Räuber 
    e       D           C       D        H
   und die kommen aus Herrischried bei Nacht, 
    e       D            C
   denn im Wald da sind Räuber,
    D                   e
   halli, hallo die Räuber
    e       D       C        D     H
   und die ziehen durch den Hotzenwald

   das es knallt.


   1. Strophe:
       e
   Es wollt' ein Mann nach Basel zieh'n
    C                D
   beladen mit viel Geld
    e
   Als er dann durch den Tannwald ging,
    C                        D
   war's schlecht um ihn bestellt.


   Refrain


   2. Strophe:
       e
   Am nächsten Tag 'ne Jungfer kam,
    C                     D
   gar lieblich und sehr fein.
        e
   Und als der Räuber sie dann sah,
    C                   D
   nahm er sie zu sich heim.


   Refrain


   3. Strophe:
         e
   Beim Lagerfeuer und viel Wein,
    C                         D
   wird getanzt und laut gelacht.
         e
   Denn wenn der Tag zu Ende ist,
    C                       D
   wird ein Räuberfeste gemacht.

Der pädagogische Bericht

An diesem Sommerlager auf dem Gugel nahmen 57 Pfadfinder teil. Die Kinder waren im Alter von 8 -17 Jahren. Ziel und Zweck des Lagers in Kurzform: Durch die Neugründung einer Wölflingsstufe sah die Leiterrunde das primäre Ziel in der Integration der "neuen" Wölflinge in das Leben in einem Zeltlager mit allen Konsequenzen (z.B. Nachtwachen zur Verantwortungsübernahme für andere, Kochdienste zur Vermittlung des Gemeinsamkeitsgefühls, Schaffung eines Lagerrates zur Verwirklichung der Kindermitbestimmung im Stammesleben, Durchführung eines Hajks zur Selbstvertrauensbildung und viele Spiele und andere kleine und große Erlebnisse, die der Gruppendynamik dienlich sind). Neben diesem primären Ziel verfolgte sowohl die Lagerleitung, als auch die gesamte Leiterrunde Sekundärziele, die in ihrer Wichtigkeit nicht weit hinter dem Primärziel einzuordnen sind. Wir trainierten:

  • Pfadfinderische Elemente, wie z.B.
  • Lagerfeuer,
  • Gesang,
  • Morgen- und Abendrunden
  • gemeinsame Gespräche über Altersgrenzen hinweg,
  • erstellen von Lagerbauten,
  • Knoten,
  • Nachtwanderungen,
  • Stille
  • Zuhören ...

  • Den Umgang mit Karte und Kompass zu üben, erwies sich als vorteilhaft, um den Hajk gut durchzuführen.

  • Der Hajk dient hauptsächlich der Verantwortungsübernahme, der Selbstvertrauensbildung, der Übung von Rücksichtnahme und natürlich dem Abenteuer

  • Durch das Leben in und mit der Natur versuchten wir das Bewusstsein der Kinder für die Umwelt zu schärfen. Dieses Ziel setzten wir durch aktive Müllvermeidung, Mülltrennung, verantwortungsvollen Umgang mit der Natur, Ressourcenschonung etc. um.

  • Ein weiteres Ziel war es, die Zusammenarbeit der Gruppe in Grenzsituationen zu verbessern (z.B. Hajk, Verletzungssituationen...)

  • Durch die Zusammenarbeit des Lagerrates mit der Leiterrunde erhoffen wir uns den nachhaltigen Effekt der Harmonisierung der Gruppenstundensituation im Verhältnis Leiter - Gruppe.

  • Reflektiertes Handeln sehen wir als ein sehr wichtiges Ziel eines Lagers, da in der Gruppenstundensituation viele Konstellationen so wie im Lager nicht vorkommen.

  • Verantwortung für andere zu übernehmen wird bei uns spielerisch geübt (z.B. durch die Vorbereitung eines großen Spiels (Lagerolympiade, Wald-Spiel) oder durch Nachtwachen gelernt.

Diese erlernte Gemeinschaft soll in die Gruppenstunden transferiert werden um so das Zusammenleben der Gruppe nachhaltig zu verbessern und für Neuerungen und Randsituationen offen zu sein. Die erlebte Lagersituation und die nachgefolgten Reflexionen haben im Nachhinein ergeben, das die oben aufgeführten Ziele teils erreicht wurden aber wir sind dem Ziel durch dieses Lager erheblich näher gekommen, die Welt ein klein wenig besser zu hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben.